Der Ilowajsk-Zyklus
Der Zyklus „Ilowajsk Deisis“ besteht aus dreizehn Werken. Die Schlacht um Ilowajsk (2014) ist einer der tragischen Meilensteine des Kriegs Russlands gegen die Ukraine. Die „Ilowajsk Deesis“ ist ein Versuch, dieses dramatische Thema mit einer Reihe von Symbolen und Bildern der liturgischen orthodoxen Kunst zu bearbeiten. Die Deesis (vom Griechisch δέησις – Bitte, Gebet) ist der zentrale Teil der Ikonostase. In ihrer Mitte ist Christus abgebildet, rechts und links von ihm stehen die Jungfrau Maria und Johannes der Täufer, an die sich weitere Heilige anschließen. Die Heiligen sind Christus zugewandt und werden in einer traditionellen Geste der Fürbitte dargestellt, die ihre Fürbitte für die Menschheit symbolisiert.
Die „Ilowajsk Deesis“ ist eine moderne Interpretation dieser ikonografischen Komposition, die ihre eschatologischen Aspekte betont. Das Wort Eschatologie ist aus den griechischen Wörtern ἔσχατα – die letzten Dinge – und λόγος – Lehre gebildet und bezeichnet die religiösen Vorstellungen vom endgültigen Schicksal der Welt und der Menschen. In diesem Fall ist das Ende der Geschichte mit den tragischen Ereignissen vom August 2014 verbunden, und die Heiligen beten vor allem für die Verteidiger, die in der Nähe von Ilowajsk ihr Leben ließen.
Bei der Präsentation dieses Zyklus haben wir den Ikonen die Namen von bei Ilowajsk getöteten ukrainischen Soldaten eingeschrieben. Das soll das ewige Gedenken nicht nur an die tragischen Ereignisse des 14. August 2014 bezeugen, sondern auch an jedes einzelne Opfer.